Hallo zusammen,

ich hab vorletzte woche bei nem kleinen Auftragsfertiger in Neuseland angefangen (nur als Bediener, bin auf nem Work and Travell Visa hier) und wundere mich ueber so manch einen Arbeitsschritt der z.B. unglaublich lange Maschienenstillstandszeiten hervorruft aber hier ist das normal und keinen juckts!

Naja, zu meiner eigentlichen frage:

Ich habe unseren "Ingenieur" nun mehrfach beobachtet wie er Ofenprofile erstellt und das was der da macht ergibt fuer mich ueberhaupt keinen Sinn!?

Er Klebt die Waermefuehler auf die PCB und schickt sie leer/unbestueckt durch den Vollkonvektionsofen. Macht das Sinn? Fuer mich nicht.
Wenn ich wissen will ob die Waerme und Loetdauer ausreichend fuer z.B. einen BGA ist muss ich doch messen wie unter dem Bauteil die Temeratur nach einer bestimmten Zeit ist, oder? Ich will ja wissen ob die Zeit/Temp. audreicht um das Lot darunter zum schmelzen zu bringen (und die PCB moeglichst wenig zu belassten), richtig? Und dazu muss ich doch den Waermefuehler zwischen PCB und Bauteil anbringen?

Ich hab selbst noch nie eine Ofenprofil erstellt aber wie gesagt was er da macht klingt fuer mich nicht logisch, bitte belehrt mich

Vielen Dank schon mal fuer eine Antwort und viele Gruesse aus Neuseeland

Julian

Hallo!

Neuseeland? Cool...

Zu der Frage: ich glaube nicht, dass es so einen Sinn hat. Wenn man ein produktspezifisches Profil erstellen möchte, sollte man schon eine bestückte Leiterplatte nehmen. Aber wenn man das Profil hat, kann man es mit einer unbestückten aufnehmen und auf diese Weise immer wieder schnell überprüfen, ob es noch passt!

Was hast Du vorher beruflich gemacht?

Christian

Einen Sinn ergibt das schon.

So hat er zumindest einen Anhaltspunkt, wie das Profil aussehen soll, wenn er diese Leiterplatte verarbeiten muss.
Wenn die LP relativ groß ist, dann hat sie einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die
thermischen Verhältnisse innerhalb des Ofens.
Denn das ist besser als mit einem Rohprofil zu arbeiten.

Natürlich sollte man unter dem Bauteil messen, da hast Du vollkommen Recht.

Wenn der kleine Aufttragsferiger jedoch schnell für einen Kunden 10 Prototypen mit einem BGA fertigen muss, dann muss er, der Fertiger, einen 11. BGA kaufen. Die Kosten übernimmt der Kunde nicht,
die Verantwortung liegt beim Fertiger.

Das Profil unter reellen Bedingungen, also zumindest mit den größten Bauteilen, vorab einzumessen,
erfordert zusätzliches Material, das der Kunde in der Regel nicht bezahlen will.
Natürlich kann man diese Materialien mit in die Kostenkalkulation einbeziehen, aber dadurch wird der kleine Auftragsfertiger teurer und ist irgendwann vom Markt verschwunden.

In sofern kann ich die Vorgehensweise des Ingenieurs schon verstehen.

Es gibt die Möglichkeit, sich eine "Messplatine" zu erstellen, die repräsentativ für einen hohen Prozentsatz aller zu fertigenden Baugruppen verwendet werden kann. Dazu sollte das Prozessfenster jedoch ausreichend groß sein, um gute Ergebnisse erzielen zu können.

Hast Du es gut, in Neuseeland ist jetzt Sommer....
Grüße aus dem herbstlichen Deutschland

Squeegge

Hi,

das mit dem extra Materialien hab ich garnicht bedacht aber macht natuerlich Sinn, ebensao wie die groesse der PCB.

Mir wurde vorgestern dafuer erklaert wie man das Loetprogramm bei Heller Oefen laedt, wenn keines da ist soll ich einfach das Standartprogramm laden, die Trasportbreite anpassen und das ganze dann unter der Job Nummer abspeichern! Soviel zu nutzung der Loetprofile...


Zu Christians frage, ich bin gelernter IT-Systemelektroniker, war gut 5 Jahre im Aussendienst, hatte dann genung vom staendigen von Kunde zu Kunde haetzen und bin dann durch Zufall in der SMT Fertigung bei Huettinger Elektronik in Freiburg gelandet. Will auch definitv in der Richtung weiter machen, spiel mit dem gedanken den Techniker zu machen, mal schauen is ja noch ein gutes Jahr

Ja in Neuseeland wird's grad Sommer aber man kann's wohl nicht mit einem deutschem Sommer vergleichen. Regen - Sonne - Regen - Sonne... meistens gibt's noch eine ordentliche Briese dazu!
Aber schoen ist es hier trotzdem! Eigentlich kann man es, landschaftlich, gut mit Deutschland vergleichen nur alles enger zusammen

Danke nochmal fuer die Antworten!

Viele Gruesse

Julian