Hallo zusammen,

ich bin Prozesstechniker in einer SMT-Fertigung und durch Zufall auf dieses Forum gestoßen. Seit einer Weile lese ich hin und wieder darin. Nun habe ich selbst auch einmal eine Frage:

Bei uns in der Fertigung werden Lotpastenreste, die nach dem Auftrag im Drucker sind, weggeworfen. Da mir das schon eine ganze Weile auf dem Herzen liegt wollte ich euch mal fragen was ihr mit eurer "verbrauchten" Paste macht. Wegwerfen? Verkaufen? Wenn ja, an wen? Anbieter gibt es ja ein paar. Wie funktioniert die Entsorgung? Werden Behälter gestellt? Werden diese abgeholt? Usw. Usw.

Ich hoffe auf einen regen Austausch.


Vielen Dank schon mal.

Hallo 7402,

herzlich Willkommen im Forum!

Zunächsteinmal würde mich die Auftragsdauer mal interessieren. Unsere Fertigungsaufträge liegen im Schnitt zwischen 10 und 60 Minuten ... je nach Losgröße. Wir schmeissen unsere Paste aus diesem Grund natürlich nicht nach jedem Auftrag weg. Die Paste bleibt solange im Prozess, bis der Fertigungsassistent der Meinung ist, dass neue Paste benötigt wird. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn die Paste nicht mehr richtig cremig ist, oder im nächsten Auftrag Finepitch läuft und die paste etsprechend nicht mehr dafür geeignet ist. Also eine sehr subjektive Betrachtung!

Wenn die Paste dann einmal wirklich nicht mehr zu gebrauchen ist, wird diese in den normalen Pastenbehältern (wie vom Hersteller geliefert) zurück gegeben und in einer Kiste gesammelt und irgendwann dann an den Hersteller zurückgeschickt.

Weiterhin viel Spaß im Forum

Hallo DStania,

Auftragsdauer ist unterschiedlich, meist ist der Lotpastenwechsel wenn von bleifrei auf bleihaltig, bzw. anders herum, umgestellt wird.
Ich schätze, dass so ca. 6 mal am Tag umgestellt wird. Also 6*ca 100-200gr Paste die wegfliegt.

MfG

Hallo!

Bei uns läuft es so: ist zu wenig Paste auf der Schablone wird nachgelegt. Ist der Pott leer wird ein neuer aufgemacht und die Pasten werden gemischt. Steht ein Produktwechsel an kommt die "alte" Paste von der Schablone und wird beim nächsten Produkt wieder verwendet. Am Wochenende kommt die Paste dann, egal wie alt oder neu, weg. Also in einen Pott und dann in einen Sammelbehälter der, wenn er voll ist, weggeschickt wird. Wenn wir von bleihaltig auf bleifrei umstellen kommt die bleihaltige Paste an eine andere Linie und wird dort verarbeitet. So hält sich die "Verschwendung" ziemlich in Grenzen.

mfg

Christian

Hallo,

so einfach geht das bei uns leider nicht. Ist ein Pastenbecher länger als 8Std offen, MUSS er weg. Haben 6 verschiedene Pastentypen. Da kommt schon was zusammen.

MfG

Hallo!

Nach 8 Stunden MUSS die Paste weg? Warum? Habt Ihr da Versuche gefahren oder ist das mal so festgelegt worden?

Christian

Na an mich natürlich!

Schau mal hier: https://www.smt-board.de/forum/viewtopic.php?f=51&t=204

Bei uns verwenden wir glücklicherweise nur zwei Pastensorten.

Aber von einem Ekra Entwickler habe ich mir sagen lassen das ich die Paste unter dem Rackel (also der Teil der ständig in Bewegung ist)
wieder verwenden kann und das über Tage. Wir schweisen nach einem Fertigungsauftrag nur weg was sich neben den Rackel gesammelt hat.
Man hat sofort gemerkt, das die Paste schlechter zum verarbeiten ist wenn wir die unbewegte Paste zurück gelegt haben.
Das funtionier jetzt schon seit einem Jahr wunderbar.

Auch über das Wochenende hinweg in einer geschlossenen Dose im Kühlschrank hab ich keine Probleme.
Wenn die Paste natürlich den Ganzen Tag oder zwei Offen rum steht kann ich das Zeug auch wegwerfen.