Hallo!

Hat schon jemand Erfahrungen gesammelt mit Lötpaste, die über dem Verfallsdatum liegt? Und wenn ja, welche?

Christian...

Hallo Christian,

bis vor einigen Jahren haben wir auch nicht so ganz streng auf das Verfallsdatum geschaut. Wenn die Paste noch original verschlossen ist, kann da normalerweise nichts passieren. Zwar kann es vorkommen, dass die Inhaltsstoffe anfangen sich voneinander zu lösen aber ein bisschen Umrühren hilft Die Lötergebnisse lassen sich nicht von frischer Paste unterscheiden.

Jetzt spreche ich von einem Zeitraum von 1 - 2 Monate nach Verfallsdatum. Wenn du von 1 Jahre oder mehr sprichst, kann ich dir leider nichts genaues dazu sagen da soetwas bei uns nicht vorgekommen ist.

Danke, das hilft mir sehr...

Nein, ich meine kein Jahr oder mehr, bis jetzt sind es 10 Tage. Also ist noch alles im grünen Bereich.

Welche Paste verwendet ihr denn bei Euch?

bis dann...

Die verbleite Paste ist von Alpha Metals und die bleifreie von KoKi.

Hi,

wir verwenden einen Drucker ohne automatische Pastendispenser und somit Paste in 500g Dosen. Diese muss sowieso immer vor Gebrauch gerührt werden.

Ich habe vor kurzem noch Probleme mit abgelaufener Paste gehabt. War nur knapp nach dem Haltbarkeitsdatum und trotzdem hat sich Paste im Drucker, auch nach vermischen mit "frischer" Paste nicht mehr verarbeiten lassen.

Ich wäre hier auch eher vorsichtig und würde keine Paste verarbeiten, welche das Haltbarkeitsdatum weit überschritten hat.
Ich denke der Pastenhersteller schreibt das Datum dort nicht ohne Grund drauf und es handelt sich schließlich nicht um ein "Mindesthaltbarkeits Datum"!
Ebenso macht er ja auch Empfehlungen für das Reflowprofil (z.B. Zeit von 40 bis 170 Grad, Zeit über Schmelzpunkt, ...) damit die Paste optimal funktioniert.

Kommt aber auch immer darauf an, wie hoch man seine Qualitätsziele setzt.

Ich habe von verschiedenen Firmen gehört, die ihre Paste einfrieren. Hier besteht jedoch die Gefahr, das die Paste bzw. das Harz beim Auftauen auskristallisiert.

Gruß Michael

Hallo Michael!

Auch ein guter Hinweis. Wir frieren unsere Paste nicht ein. Sie wird bei ca. 7° C im Kühlschrank gelagert und hat vor Gebrauch mindestens 24h Zeit Raumtemperatur zu erreichen. Noch verhält sich die Paste aber normal auf dem Drucker und zeigt keine Unterschiede zu der „guten“ Paste. Auch die Lötstellen sehen aus wie immer, obwohl das natürlich nur eine äußerliche Betrachtung ist. Von welchem Hersteller ist denn Eure Paste? Wir verwenden Paste von Multicore. Noch fertigen wir auch nur verbleit.

Bis dann…

Hallo

wir verwenden

Cobar
Koki
und zur zeit probeweise
Senju

mfg
Marco

Hallo Marco,

willkommen im SMT-Board!

@ all
Habt ihr die Paste mit in der Rüstverifikation?
Wenn ja, wie macht ihr das?

Hallo!

Da wir nur eine Paste haben, haben wir sie nicht mit in der Rüstverifikation. Aber ich würde dieses Thema gerne erweitern mit folgenden Fragen: Mischt ihr alte und neue Paste? Wie lange bleibt die Paste bei Euch auf der Schablone (als Beispiel: werft Ihr die Paste nach einer bestimmten Zeit weg oder mischt Ihr neue bei?)? Und woran erkennt Ihr, dass die Paste nicht mehr zu gebrauchen ist?

Bis dann... Christian

Hallo,

ich hoffe nur, dass dieses Thema nicht von Usern des FED-Forums gelesen wird

Wir mischen auch alte und neue Paste. Das kommt eigentlich immer dann vor, wenn auf der Schablone zu wenig Paste vorhanden ist. Dann wird einfach ein neuer Topf aufgemacht und mit eingemischt. Wenn die Paste allerdings schon "fest" ist, wird auch diese nicht mehr verwendet. Bei Fine-Pitch wird eigentlich fast immer frische Paste (Raumtemperatur) genommen, da sonst die Paddurchbrüche verstopfen.

Flussmittel in die Paste mischen um diese wieder geschmeidiger zu machen, machen wir nicht!

Wenn die Paste - ich übertreibe jetzt ein wenig - sich anfühlt wie feiner nasser Sand, dann wird die Paste spätestens aussortiert. Dann fehlen die Flußmittel und die Paste fließt auch nicht mehr richtig auf den Pads.

Das ist meine persönliche Meinung ohne IPC-Background!

Hallo,

Wenn bei unseren Pasten das Verfallsdatum abgelaufen ist, dann wird sie nicht mehr verwendet,denn der Hersteller gibt dann keine Garantie mehr, falls Lötfehler auf die Lotpaste zurückzuführen sind.
Die zu beweisen ist aus meiner Sicht allerdings schwierig, da viele Faktoren das Lötergebnis beeinflussen.

Wir führen Buch über den Wareneingang der Pastendosen ( je 500g) und die Verwendung.
Da unsere Fertigungshalle nicht klimatisiert ist, lagern auch wir die Paste im Kühlschrank, bei + 6 ° C.

Im Sommer sind 30° Raumtemperatur und 90% rel. Feuchte keine Seltenheit. Deshalb wird der Pastentopf nach Auftragen der Paste auf die Schablone immer geschlossen. Denn die Flussmittel sind hygroskopisch und ziehen Wasser an. Deshalb verwenden wir immer neue Paste, das ist im 3-Schicht Betrieb kein Problem.
Bei Produktionsende wird der Pastenrest in der Schablone entsorgt, sowie bei jedem Produktwechsel.

Wir haben früher die Reste wiederverwertet, spezielle Lösungsmittel beigefügt, die Viskosität gemessen und einen Lotkugeltest durchgeführt. Das ist jedoch im Schichtbetrieb nicht mehr notwendig.

Gruß
Ralf

Hallo Ralf!

Aber ihr werft die Paste nicht weg, wenn zu wenig auf der Schablone ist, oder? Also ihr mischt dann schon neue Paste bei wenn ich Dich richtig verstehe. Und bei einem Produktwechsel und am Wochenende werft ihr den Rest von der Schablone weg, richtig?

Gruß

Christian

Richtig, Christian.

Ob Paste nach dem Verfallsdatum noch verwendbar ist oder vieleicht sogar vorher schon Müll ist hängt von vielen Faktoren ab.
Auch z.B. ob der Pastenhersteller die Zinnkügelchen selber bläst oder einkauft und nur anmischt. Mischt er es dann mit eigenem Flussmittel an, oder kauft er das auch zu. Wie gleichbleibend ist die Qualität der Mischung. Hat das Zinn bereits Oxyd angesetzt weil Lieferant nur anmischt und das Zinn bei ihm schon länger rumstand...etc...etc...

deshalb kann man hier nicht generell sagen geht noch geht nicht.
Sollte vor dem Datum eine Paste nicht mehr zu gebrauchen sein kannman wenigstens reklamieren, auf den Schaden dadurch bei den produzierten Leiterplatten bleibt man sitzen.
Ist wie beim Jogurt im Supermarkt

Elektrisch gesehen ists egal.
Man kann sich ja Testleiterplatten zulegen und nen Benetzungstest machen, ob das Flussmittel und die Oxydation vom Zinn noch OK ist.
Auf dauer ständig Paste wegzuschmeissen kann ganz schön ins Geld gehen, die Pasten sind ja auch nicht gerade billig.

Gruß M.X.

Huhu.

Also wir verwenden sowohl Bleifrei als auch Bleihaltige Paste, beides von Senju.

Abgelaufen gibts bei uns eigentlich nicht. Gelagert wird im Kühlschrank, und 24h vor Gebrauch herausgenommen.

Ja, Paste mischen wir indem wir zu dem Rest auf der Schablone dann immer wieder hinzugeben, dann neuen Becher...
Zur Schichtende am Samstag wird dann versucht mit weniger Paste auszukommen. Der Teil der dann noch auf der Schablone ist wird verworfen. Wobei immer noch etwas im Becher vorhanden sein kann. Mit diesem und einem Neuen Becher wird dann wieder Sonntag Nacht angefangen.

Unsere Halle ist relativ gut Klimatisiert, was Temp. und Luftfeuchtigkeit angeht.