Hallo!

MisterX erwähnte in einem anderen Beitrag das die Schichtleiter dazu angehalten werden, die Abwurfrate kleiner 0,2% zu halten. Dazu meine Fragen: Haben auch andere solche Grenzen? Mit welchen Bauteilen hat man die größten Schwierigkeiten? Und sind 0,2% nicht schon zu viel??

Ciao


Christian

Hallo,

also bei uns gibt es solche Grenzen nicht. Hängt auch davon ab wieviel bestückt wird oder?

100 : Abgeholte BE's x Abgeworfene BE's

Bei großen Aufträgen kann ich mir das noch so halbwegs vorstellen, aber bei Kleinserien wo manche Bauelemente vielleicht nur 200mal abgeholt werden, finde ich das schwer einzuhalten.

Hallo!

Ich meine auch keine Abwurfraten pro Bauteil, sondern auf alle Bauteile bezogen die während eines Auftrages bestückt werden. Da können also durchaus Bauteile bei sein die eine Abwurfrate >0,2% haben. Hast Du denn eine Übersicht wie hoch die Abwurfrate bei Euch ist?

Bis dann...

Christian

Hallo,

nein, hab ich leider nicht. Aber das Thema interessiert mich nun doch mehr als noch vor wenigen Tagen

Ich schau mal was ich so herausbekomme.

Ja es geht um die Abwurfrate Gesamtauftrag

Aber hier mal ein rechenbeispiel wie das ganze mit der Performance der Linie zusammenhängt.

Gehen wir mal von einem Produkt aus, das 500BEs auf einem Nutzen hat. Weiter gehen wir von einer Linie aus die mit 6 12erRV-Köpfen ausgestattet ist (Siemens-Siplace, da kenn ich die Daten). Jetzt haben wir mal angenommen 1% Abwurf.
Das bedeutet das 5x ein kompletter Kopfzyklus plus Abwurf gefahren wird.
einmal Abwufbehälter und zurück sind ca. 1sec. ein kopflauf sind im günstigsten Fall 0,6 sec + 0,2 sec für neu aufnehmen und neu vermessen. Wenn der Kopf bereits beim Bestücken ist kommt nochma ca. 2Sec Hauptachsenbewegung dazu. Sind sumasumarum 3,8 Sec.

So jetzt könnte man meinen was insteressieren mich 3,8sec.
Nun bei einer Singlelane hat man ja ca. 6sec Transport/Markenvermessen/transport. Für 500BEsfallen bei 6 Köpfen 6 Kopfläufe an, die Dauern dann ca. 9 sec + den 6 für Transport = 15 Sekunden Bestückzeit (angenommene Werte). Wenn also dann 3,8sec bei einem Prozent ein Mehraufwand von ca. 25% entsteht, ist das durchaus beachtenswert.

Wie gesagt angenommene Werte. genau gemessen habe ich nicht also kann man auch um die eine oder andere Sekunde in jede richtung feilschen.

Geht man davon aus das es sich um einen Auftrag handelt der im normalen 4 Schichten dauert, so würde eine Abwurfrate von 1% die Bestückdauer um 1 Schicht verlängern. Was also viel gewichtiger ist als die paar cent Hühnerfutter die dabei verfeuert werden.
Das ganze haben wir auch mal live mitgemessen und sind auch ungefähr auf die angenommenen Werte gekommen. Seitdem gilt bei uns Abwurfrate <0,2%
Beobachtet wird das bei uns über das OIS. Reicht vollkommen aus.

Bei Doppelspur sieht die rechnung natürlich etwas freundlicher aus, da die gewaltige Transportzeit nicht so ins Gewicht fällt.

[quote="DStania"]Hallo,

Ich schau mal was ich so herausbekomme.[/quote]

Hallo David!

Zeigen Eure Maschinen das nicht an? Wir haben eine Übersicht am Bestücker die alles anzeigt. Pick up-Fehler, Bestückungsdauer, Working Ratio und Pickup- und Vision-Rate. Und 0,1% sind schon ärgerlich, besser ist kleiner 0,05%.

Ciao

Christian

Hallo Christian,

selbstverständlich zeigt das OIS (siehe anderen Thread ) alle Informationen an. Um allerdings einen Aussagefähigen Wert zu erhalten, muss die Maschine ein paar Minuten bestücken.

Wenn die ersten abgeholten BE's durch z.B. einen falschen Sprung im Förderer nicht abgeholt werden können, ist die %-Angabe entsprechend hoch. Diese wird immer kleiner, je mehr BE's abgeholt und erfolgreich bestückt wurden.

Die 0,1% sind schon wirklich sehr gut. Manche Aufträge laufen bei uns keine 15min und wenn dann noch das ein oder andere BE nicht richtig abgeholt wird, ist die Abwurfrate entsprechend schlecht.

Hallo!

Ich kenne die Probleme bei der ersten Leiterplatte. Da hat man ein paar neu aufgerüstete Feeder auf der Maschine und nur weil der Bediener nicht aufgepasst hat befindet sich kein Bauteil an der Abholposition! Und schon: Fehlpick! So etwas läßt sich natürlich nur schwer wieder aufholen wenn man ein Produkt nur 15min fertigt. Aber das haben wir zum Glück nicht. Bei uns laufen die meisten Sachen schon mindestens eine Schicht. Und trotzdem ist es manchmal nicht leicht diese 0,1% zu realisieren...


Ciao

Christian

Bitte berichtigt mich, aber ich meine bei dem OIS wird die Statistik nach jedem vorgegebenem Auftrag zurückgesetzt. Also wird hier die Abwurfrate, wenn die Rüstung nicht richtig eingelaufen ist, immer bei einem schlechten %-Wert bleiben.

Das ist richtig, aber bei uns ist auch bei der ersten Leiterplatte kaum ein Problem das sich besonders problematisch auf die rate auswirkt. Bei uns werden die Rüstungen eigentlich schon beim aufrüsten optimal für die Linie vorbereitet.

Welche Probleme habt ihr beim Anlauf?
Evtl haben wir ja ne passende Lösung bei uns falls das problem auch bei uns schon aufgetreten ist, wovon ich ausgehe. Warum sollten wir von was verschont bleiben

Hallo!

Lesen Eure Bestücker bei jedem Programmstart die aktuellsten Einstellungen aus der Bauteil Datenbank ein?


Christian

Zitat

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Lesen Eure Bestücker bei jedem Programmstart die aktuellsten Einstellungen aus der Bauteil Datenbank ein?

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Ja und/oder nein.

Wenn Programme an der Linie bzw. an separaten Programmier-PC's erstellt werden und alle mit der gleichen Datenbank arbeiten, dann werden diese Daten immer mit den aktuellen Einstellungen an die Bestücker geschickt.

Die andere Möglichkeit ist, dass Server (Datenbank) und Programmier-PC's in einem "Netzwerk" und Linienrechner und Bestücker in einem anderem. Die Kommunikation wird mit einer Software namens EDM (siehe Link) hergestellt.

Durch diese Lösung, können auch Anpassungen an der Line an z.B. Bestückposition vorgenommen werden, ohne gleich in der richtigen Datenbank Auswirkung auf spätere Bestückungen zu haben. Die vorgenommenen Anpassungen werden dokumentiert und von einem "Beauftragten für den ClearingPool" überprüft und in die richtige Datenbank übernommen oder verworfen.

Die lokale Datenbanken an den Linienrechner werden mehrmals pro Woche komplett geleert.

Wir haben die Lösung mit EDM. In den letzten Jahren sind immer mehr Fertigungsassistenten in der Abteilung und wie es immer so ist,... viele Köche verderben den Brei! Daher haben wir uns für diese Lösung entschieden.

Hoffen einen kleinen Einblink geben können

Moin!

Das läuft bei uns etwas anders. Wir haben die Bauteildatenbank auf dem Netz. Die Bestücker greifen auf diese eine Bauteildatenbank zu. Editieren können wir die Einträge von den Maschinen aus, aber auch von dem Linienrechner aus. Wenn sich also an einem Bauteil etwas ändert, haben wir die Änderung immer an allen Bestückern präsent, vorausgesetzt die Änderungen werden nicht nur im Bestückprogramm selbst sondern auch in der Datenbank gespeichert. Zusätlich haben wir die Funktion das die Automaten bei jedem Programmstart einen sogenannten "Set from Database all" machen, das also alle nötigen Bauteileinstellungen neu geladen werden. Aber zurück zum Thema: Was genau meinst Du mit: "wenn die Rüstung nicht richtig eingelaufen ist"??

Grüße

Christian

Moin,

mit Rüstung einlaufen meine ich:
Alle BE's in der richtigen Abholposition,
keine Taktfehler
keine Sprungfehler
....

Bis alle Fehler die beim rüsten so entstehen können weg sind und die rüstung perfekt läuft.

"Neue Besen fegen schlecht"

@ Mr.X

Zitat

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Welche Probleme habt ihr beim Anlauf?
Evtl haben wir ja ne passende Lösung bei uns falls das problem auch bei uns schon aufgetreten ist, wovon ich ausgehe. Warum sollten wir von was verschont bleiben

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Oft kommt es zu den folgenden - teileweise schon öfters genannten fehler
- Abholposition stimmt nicht
- Sprung stimmt nicht
- defekter Förderer (komisch das die manchmal zum Aufrüsten funktionieren)
- Bauelement beim Aufrüsten nicht vorhanden
- Pipetten wechseln (da fällt mir ein, ich wollte doch noch schreiben wie die Pipetten konfiguriert sind)

ich glaube das wäre alles.