Wir nutzen in unserer Fertigung nur Siplace Automaten und mich würde mal interessieren wie die Wartung, Instandhaltung und ggf. Reparatur bei Assembléon Automaten aussieht.
- Welche Wartungsintervalle gibt es?
- Wie hoch ist der Aufwand bei den entsprechenden Wartungen?
- Viele Verschleißteile?
- Gibt es eine Kopfwartung und / oder Transportwartung?
- Lieferzeit von Ersatzteilen?

Also: wir machen generell 1x wöchentlich eine Wartung an unseren Bestückungsautomaten. Und zwar unabhängig davon ob wir zwei oder drei Schichten fahren. Dabei schauen wir uns die Düsenfilter an und tauschen diese wenn nötig, saugen die Maschine aus, weil man ja doch mal das eine oder andere Bauteil verliert, reinigen die Lichtschranken in der Maschine und zu guter Letzt wird noch ein wenig Staub von der Maschine und den Monitoren entfernt. Da liegen wir zeitlich bei ca. 20-30 Minuten. Zusätzlich dazu reinigen wir alle vier Wochen unsere Düsen in einem Ultraschallbad. Das geschieht relativ zeitneutral da nebenbei der Rest gemacht wird. Alle 3000 Betriebsstunden erfolgt dann eine Wartung durch den Service der Firma Assembléon bei der der Bestückkopf komplett zerlegt und gereinigt wird, die Maschine wird gefettet (gut, das machen wir bei Bedarf auch zwischen den Wartungen) und anschließend natürlich kalibriert. Diese ganze Prozedur dauert ca. 6-7 Stunden. Als wirkliche Verschleißteile haben wir eigentlich nur die Düsenfilter, sämtliche Dichtungen im Bestückkopf (werden bei der Wartung halt getauscht) und ab und zu noch die Federn, mit denen die Düsen am Kopf gehalten werden. Sonst ist an den Maschinen nicht viel zu machen. Die Ersatzteilversorgung ist ganz ok. Wenn etwas wirklich dringend braucht ist es auch schnell da.

Noch zur Reparatur: viel war noch nicht defekt, und wenn war es nur mal ein Ventil oder Zylinder. Das sind dann aber Teile, die wir selber tauschen.

War das so ausführlich, dass es keine Fragen mehr gibt?

Nunja, das hört sich eigentlich ähnlich wie bei den Siplace-Maschinen an.
Mein Problem ist halt, ich kenne Assembléon nur vom Namen her. Ich habe nichtmal eine Maschine gesehen noch die Funktionsweise näher betrachtet. Dementsprechend kann ich nicht tiefer nachfragen.

Wie darf man sich das fetten vorstellen - wie beim traktor mit Fettpresse??? Also wie läuft das ab und wieviel Fett wird da verbraucht.

Bei Siplace ists ja grad mal ne 5g Tube pro Jahr bei 3-Schichtbetrieb

[quote="misterx"]Wie darf man sich das fetten vorstellen - wie beim traktor mit Fettpresse??? Also wie läuft das ab und wieviel Fett wird da verbraucht.[/quote]

Ja, wie beim Traktor. Der Verbrauch? Ich muss schätzen, aber ich glaube schon, dass wir ungefähr 100g auf 3000h brauchen. Und 5g für Siplace Maschinen? Das ist echt nicht viel.


Ich muss mich korrigieren: wir brauchen auf 3000h wohl nur 50g. Habe mich bei der VPE vertan...

[quote="DStania"]Nunja, das hört sich eigentlich ähnlich wie bei den Siplace-Maschinen an.
Mein Problem ist halt, ich kenne Assembléon nur vom Namen her. Ich habe nichtmal eine Maschine gesehen noch die Funktionsweise näher betrachtet. Dementsprechend kann ich nicht tiefer nachfragen.[/quote]

Funktionsweise: Keine Revolverköpfe, meistens ein Portal mit 2-10 Köpfen (je nach Maschine). Außer die AX, die ist etwas anders aufgebaut. Bei der Bestückleistung liegen die Maschinen nach IPC zwischen 7.000 und 120.000 BE/h.

[quote="misterx"]Bei Siplace ists ja grad mal ne 5g Tube pro Jahr bei 3-Schichtbetrieb[/quote]
Bei der X-/HF-Maschine mit 12er Revolverköpfen ist es sogar deutlich weniger. Aber bei den S-/F-Maschinen wo das Portal über die Riemen angetrieben wurde, reicht normalerweise so eine 5g Tube aus. Bei den Linearantrieben ab der HF muss man diese nur noch sauber halten und mit einem Öl-Tuch leicht mit Öl beschichten.

Ja gut, wir haben an den Maschinen insgesamt vier Spindeln und 4 Linearguides die geschmiert sein müssen. Da kommt schon was zusammen. Schon von der Fläche her die geschmiert werden muss könnten 5g nie ausreichen.

Spindeln oder Ähnliches gibt es nicht mehr bei den Siplace Maschinen.
Die früheren Generationen hatten eine Spindel bei den Hubtischen, mit welchen der Transport und die LP geklemmt wurde. Die neuen Maschinengenerationen lösen dies mit einem Pneumatikzylinder. Es gibt somit eigentlich keine mechanisches Bauteile mehr. Alles ist mit Hilfe von Linearmotoren oder Servomotoren gelöst.

Naja, in HF und X Maschinen schadet es auch nicht wenn an den Führungsschienen eine Messerspitze Fett alle drei Monate verabreicht wird.

Aber ansonsten ist alles Fettfrei. Es ist alles Präzisionsmechanik, und Fett braucht Platz, damit wird einmal Präzision verschenkt, zum anderen Haftete dann schmutz besser und kann schnelleren Verschleis verursachen.

Gruß M.X

Meinst du die Linearführungen?
Wir reinigen diese mit dem SiplaceTuch.

[quote="misterx"]
Aber ansonsten ist alles Fettfrei. Es ist alles Präzisionsmechanik, und Fett braucht Platz, damit wird einmal Präzision verschenkt...

Gruß M.X[/quote]


Dazu noch eine Frage: wie genau sind denn die Maschinen, dass sogar Fett Präzision verschenkt??


mfg

Christian

Hallo,

für die X und D-Maschine hab ich in Abhängigkeit welcher Kopf montiert ist folgende Daten

X-Maschine - 12-Segment-Collect&Place-Kopf
Bestückgenauigkeit: ± 41 µm/3 Sigma
Winkelgenauigkeit: ± 0,5°/3 Sigma

X-Maschine - 6-Segment-Collect&Place-Kopf
Bestückgenauigkeit: ± 45 µm/3 Sigma
Winkelgenauigkeit: ± 0,2°/3 Sigma

D-Maschine - 12-Segment-Collect&Place-Kopf
Bestückgenauigkeit: ± 50 µm/3 Sigma
Winkelgenauigkeit: ± 0,53°/3 Sigma

D-Maschine - 6-Segment-Collect&Place-Kopf
Bestückgenauigkeit: ± 50 µm/3 Sigma
Winkelgenauigkeit: ± 0,225°/3 Sigma

D-Maschine - TwinHead
Bestückgenauigkeit: ± 22 µm/3 Sigma
Winkelgenauigkeit: ± 0,05°/3 Sigma

Beim Gebrauch von Fett geht es nicht nur um die Fettfilmdicke, sondern auch um den Schmutz der sich nach kurzer Zeit an den Führungen ansammelt. Dieser bewirkt, dass die Führungen und Passungen verschleißen und wirkt somit negativ auf die Bestückgenauigkeit.